Geschichte des Reit- und Fahrvereins Schmalbroich Kempen e. V.

Zitat: „Die Bestrebungen, einen Reitverein zu gründen, entsprangen der Liebe zum Pferd und dem damit verbundenen Reitsport, der über viele Jahrzehnte in der einst selbstständigen Landgemeinde Schmalbroich bis in die heutige Zeit seinen Platz behauptet hat, ja von Jahr zu Jahr sich immer größerer Beliebtheit erfreut.“

  • 1924 Gründung des Vereins von Heinrich Dohmes, Hendrick Schmedders (Brux), Jakob Peters, Jakob Thelen
    • Die vier Gründer wollten die Reiterei und das, was sie in ihrer aktiven Zeit beim Militär davon mitbekommen hatten, zu Hause weiter fortführen. Auch Joseph Genneper diente aus der Sektion Ziegelheide bei der 59er Artillerie in Köln und war von Beginn an aktiv im Verein tätig.
  • 1928 die Standarte wurde für 380,40 Reichsmark beschafft
  • 5.1928 Standartenweihe und Kreisreiterfest der Reitervereine des Kreises Kempen (dem Kreisverband gehörten die Vereine von Tönisberg, Lobberich, Leuth, Vorst, St. Hubert, Grefrath, Süchteln- Windberg, Hinsbeck und Schmalbroich an)
    • In der Dressurprüfung gab es Preise für Gottfried Impelmanns, Josef Impelmanns, Gerhard Dohmes und Josef Pasch. Desweiteren waren Heinrich Schmedders, Johannes Borghs, August Schmedders und Ferdinand Gleumes erfolgreich.
  • 1929 Herr Reichmann wurde zum Ehrenmitglied ernannt, er stellte in der Grasheide einen Reitplatz zur Verfügung
  • der erste eigene Reitplatz befand sich hinter der heutigen Kläranlage in Klixdorf
  • 1930 Einladung des Bürgermeisters Klos aus Waldniel zu einem zweitägigen Geländeritt
    • Eine kleine Episode hierzu kann heute noch belächelt werden: Die Reiter waren im „Haus Klee“ bei den Pferden im Stroh einquartiert. An den angeordneten Zapfenstrich um 22 Uhr hielten sich drei „wackere Zecher“ nicht. Kurz vor Mitternacht erreichten sie das verschlossene Tor. Zwei der dreien gelang der Sprung über das Gitter, den dritten zog es zur Wirtin. Einer von ihnen berichtete: „Wir waren spät ins Bett gekommen und um 5 Uhr wollten sie uns mit der Trompete wecken. Nicht faul, wegen der nächtlichen Ruhestörung, nahm ich das Waschlampett, ein solches befand sich ja damals in jedem Zimmer und goss den Inhalt desselben in die Öffnung der Trompete. Jämmerlich ersoffen die Töne.“ Die Freude an dem Wassergruß war bei den gestandenen Reitersleuten wohl noch lange Zeit groß.
  • 1931 Sommerfest mit Reiterspielen des Schmalbroicher Reitervereins
  • 1933 in einer damaligen Schraubenfabrik (später Firma Schmitz KG an der St. Huberter Straße) wurde einige Jahre intensiv trainiert
  • 1939 Kauf eines Zweispännergeschirrs
  • 1939 bis 1947 ruhte die Vereinstätigkeit
  • 1945 ein Herr van Hoff aus Süchteln fügte die rheinischen Reitervereine zu einem Provinzialverband zusammen
  • 1948 wurde die Vereinstätigkeit wieder aufgenommen
  • 1949 am 4. September fand in den Wiesen der Gebrüder Karl und Robert Pielen an der Wachtendonker Straße (heute das Gelände des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums) ein Turnier statt
  • Ludwig Funken und Hans Schmitz waren zu dieser Zeit gute Tandemfahrer geworden
  • Funken, langjähriges Mitglied des Schmalbroicher Reit- und Fahrvereins, wurde bei einem Landesturnier mit dem goldenen Reitabzeichen ausgezeichnet
  • 1950 das Quartett Josef Genneper, Heinrich Gleumes, Johannes Jansen und Karl … erritten beim Landesturnier in Krefeld in der Vielseitigkeitsprüfung den dritten Platz. Ihr Trainer war der Provinzialwanderreitlehrer Lindemann.
  • 1952 Teilnahme am großen Festzug
  • „Spiel ohne Grenzen“: die Aktiven Fischermann, Höfkes und Tendyk verteidigten den „Joker“
  • nach den ersten Erfolgen im ersten Nachkriegs-Jahrzehnt wurde es etwas stiller im Vereinsgeschehen.
  • 1974 Goldjubiläum mit einem großen Kreisreiterwettbewerb auf dem Gelände des Reit- und Jagdclubs Raedgeshof in Klixdorf an der Butzenstraße
    • Sieger und Gewinner der Kreisstandarte wurde die Mannschaft des gastgebenden Vereins mit Robert Tendyck, Dieter Priesen, Klaus Bisels und Peter Josef Coenen. Auch in der Einzelwertung siegte ein Schmalbroicher: Robert Tendyck. Ein besonderes Lob gab es vom damaligen Kreisverbandsvorsitzenden Hermann Dickhoff für Friedhelm Funken für dessen umfangreiche Vorbereitungen.
  • in den nachfolgenden Jahren richtete der Verein dreimal ein Reit- und Springturnier in den Peschbenden, nahe dem Weiher am ehemaligen „Waldschlösschen“ aus.
  • danach fanden die Turniere auf dem Gelände am Schmeddersweg statt, jedoch noch ohne Reithalle
  • 1999 Bau der Reithalle mit Reiterstübchen
  • 2000 Richtfest
  • die inzwischen traditionellen Kempener Reitertage finden jedes Jahr im Mai am Muttertagswochenende statt
  • 2017 und 2018 war als Auftaktveranstaltung zum Dressur- und Springturnier die Kreisfohlenschau vor das Turnier gelegt.

 

Vorstände mit erstem Vorsitz:

  • 1924 bis 1936 Heinrich Dohmes
  • Gottfried Willmen und Matthias Dohmes teilten sich die Arbeit als Vorsitzenden
  • Jakob Thelen
  • Gerhard Dohmes
  • Johannes Mülders (Bürgermeister von der Thomasstadt Kempen)
  • Jakob Buschhaus
  • Peter Coenen
  • Detlef Schaale
  • Peter- Josef Coenen

 

  • Zitat: „Was leisteten damals die Pferde und Reiter im Gegensatz zu heute: die ganze Woche über arbeiteten sie im Feld und am Sonntag ging es zum Turnier, aber ohne Transporter. Die alten Turnierreiter können hiervon wohl ein Lied singen.“

 

Die Informationen stammen aus Dokumenten von „Berthe“ und Erzählungen von Peter –Josef Coenen. Sie sind von Mareike Borrass chronologisch geordnet und zusammengefasst worden.

Dieser Beitrag soll gerne weiter wachsen. Wer noch alte Bilder aus der damaligen Zeit hat, kann sie gerne beisteuern und sich bei der Pressewartin melden. Momentan sammeln wir noch….